#SB6: OP GELUNGEN, DOCH SUPERBIKE-SAISON VORZEITIG ZU ENDE
Stefan Bradl muss auch auf die letzten zwei Meisterschaftsmeetings der Saison in Spanien und Katar verzichten. Nach der erfolgreichen Operation wurde ihm absolute Ruhigstellung des Handgelenks verordnet.
Nach umfangreichen ärztlichen Untersuchungen in Augsburg wurde an Stefan Bradl’s rechtem Handgelenk ein Bänderriss diagnostiziert. Es handelt sich dabei um das skapholunäre Band (SL). Dieses Band hält Kahnbein (Skaphoid) und Mondbein zusammen. Um Spätfolgen wie im schlimmsten Fall eine komplette Handgelenksversteifung zu vermeiden, war eine Operation unumgänglich. Bradl wurde daher am vergangenen Donnerstag im Klinikum Augsburg von Dr. Krischak unter Vollnarkose operiert. Der Eingriff dauerte ca. zwei Stunden. Der Spezialist fixiert das Band an beiden Enden mit Stiften und einen Draht, damit der Heilungsprozess beginnen kann. Bradl’s rechter Unterarm braucht nun eine siebenwöchige Ruhepause bevor der Superbike-Pilot mit der Physiotherapie beginnen kann. Am 11. Oktober erfolgt eine neuerliche Untersuchung, um den genauen Termin für die zweite Operation zu bestimmen, in der die Stifte und der Draht entfernt werden.
Der 27-jährige Honda-Pilot zog sich diese komplizierte Verletzung beim Sturz im ersten Rennen in Portimao vor zwei Wochen zu. Bis dahin erlebte Bradl in Portugal allerdings einen Aufschwung nach einer bisher sehr schwierig verlaufenen Saison.
#6 Stefan BRADL (Red Bull Honda World Superbike Team, Honda CBR1000RR SP2):
“Es fällt mir natürlich nicht leicht die Tatsache zu akzeptieren, dass ich in dieser Saison keine Rennen mehr fahren kann. Ich muss aber positiv bleiben und versuchen, alles zu tun, um sicherzustellen, dass meine Hand und das Handgelenk vollständig heilen. Die Hand ruhig zu stellen und nicht zu belasten hat oberste Priorität im Heilungsprozess. Das Glück war in diesem Jahr nicht auf unserer Seite, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Sturz in Portimao so schwere Folgen haben würde. Die Operation ist gut verlaufen, doch der Arzt musste durch viel Gewebe schneiden. Das ist am Handgelenk sehr schmerzhaft und es ist auch eine zweite Operation notwendig. Bei dieser werden die Implantate entfernt. Man kann davon ausgehen, dass alles gut verheilt. Das Band war am Mondbein abgerissen, am Kahnbein hingegen hing es noch. Es konnte noch viel rekonstruiert werden, was sehr wichtig ist. Es wurde einen Draht mit einem Haken eingesetzt. Der Haken ist am Mondbein befestigt und wird dafür sorgen, dass das Band heilt und alles so zusammen kommt, wie es zusammen gehört. Leider ist der Heilungsprozess sehr langwierig, weil das Band eine Länge von 3 mm und 1,5 mm breit ist. Das zu flicken, braucht viel Kunst und eine ruhige Hand des Arztes. Ich möchte daher den Ärzten, die mir sehr geholfen haben, sowie auch Allen danken, die mit mir in diesem Jahr gearbeitet haben: es war kein einfaches Jahr, nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch angesichts der Tragödie, die uns im Frühjahr erschüttert hat. Es gibt nicht viel, was ich im Moment tun kann, doch ich werde die Rennen selbstverständlich im Fernsehen mitverfolgen und mein Team auf diese Weise unterstützen.”