#AusWorldSBK Phillip Island: GEMISCHTE GEFÜHLE NACH TAG EINS

Für Stefan Bradl verlief der erste Trainingstag beim Saisonauftakt der Superbike Weltmeisterschaft an diesem Wochenende recht unterschiedlich.

Das erste Rennwochenende der neuen Saison begann bei guten Bedingungen, auch wenn sich das herrliche Sommerwetter der vergangenen Tage auf dem malerischen Phillip Island im Süden Australiens vorübergehend verlagert hat. Bei relativ kühlen Temperaturen am Freitagvormittag gelangen Bradl und seiner Technik-Crew des Red Bull Honda World Superbike Team deutliche Fortschritte hinsichtlich der Abstimmung des brandneuen Honda Superbike. Der 27-jährige Deutsche war in seiner schnellste Runde eine Sekunde flotter unterwegs, als bei den letzten Testfahrten Anfang dieser Woche.

In der Pause bis zum zweiten Training wurde allerdings weiter eifrig am heiklen Elektronik-Setup getüftelt, was sich im Nachhinein als Rückschritt herausstellte. Bradl kämpfte plötzlich wieder mit den gleichen Problemen wie vor wenigen Tagen, als seine Rennmaschine zum Teil unkontrollierbar war. Bis zum Samstag wird man daher wieder auf den vorherigen Stand zurück wechseln. Bradl blickt dem zweiten Tag des Rennwochenendes auf Phillip Island jedoch aus einem anderen Grund besonders gespannt entgegen. Im Rahmen der Superbike Weltmeisterschaft werden bei jedem Event zwei Rennen gefahren. Am Samstagnachmittag gibt es daher die ersten WM-Punkte des Jahres zu erobern.

#6 Stefan BRADL (Red Bull Honda World Superbike Team, Honda CBR1000RR SP2), FP1: P16 – 1´31.707 / FP2: P16 – 1´32.022:

“Der Start in das erste Rennwochenende verlief zum Teil recht erfreulich. Während FP1 am Vormittag haben wir uns im Vergleich zum Test deutlich verbessert, was allerdings auch dringend notwendig war. Doch leider haben wir am Nachmittag hinsichtlich der Elektronikabstimmung etwas über das Ziel hinausgeschossen. Wir hatten gedacht, dass wir uns auf diese Weise weiter verbessern. Es hat aber den Anschein, dass die Abstimmung nur in einem sehr schmalen Bereich funktioniert. Wir waren wohl zu übermotiviert und wollten zu viel erreichen. Während des zweiten Trainings war die Leistungsentfaltung wieder deutlich aggressiver und es war ungemein schwierig, einen neuen Reifen perfekt zu nutzen. Ich hatte während der gesamten Session wieder mit heftigen und schlagartigen Hinterrad-Rutschern zu kämpfen, die natürlich viel Zeit kosten.

“Ich denke, dass wir hauptsächlich wegen fehlender Testkilometer im Moment nicht weiterkommen. Das ist nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei meinem Teamkollege Nicky (Hayden). Ihm fehlten am Nachmittag sogar sechs Zehntelsekunden auf seine Rundenzeit von FP1. Wir haben mit unserem Motorrad in vielen Bereichen noch zu viele Probleme, um das notwendige Vertrauen zu finden. Daher tun wir uns schwer den nächsten Schritt zu machen. Von dem her ist im Moment viel Geduld gefragt, bis wir das Motorrad besser verstehen und es uns mehr entgegenkommt, um schneller fahren zu können, sowie auch, dass die ganze Sache lockerer von der Hand geht. Für das Rennen morgen Nachmittag sollten wir aber im Prinzip nicht so schlecht aufgestellt sein. Unsere Pace ist bedeutend besser, als nur über eine schnelle Runde. Ich hoffe daher, dass es mir gelingt einige Positionen aufzuholen. Im Allgemeinen bin ich aber schon sehr gespannt auf das erste Rennen der neuen Saison und hoffe, dass wir über die lange Distanz einiges dazulernen können.”

WorldSBK – Kombinierte Zeitenliste FP1/FP2:
1 #7 Chaz DAVIES / GBR / Aruba.it Racing – Ducati / Ducati Panigale R / 1´30.189 (FP1)
2 #1 Jonathan REA / GBR / Kawasaki Racing Team / Kawasaki ZX-10R / 1´30.255 +0.066 (FP1)
3 #12 Xavier FORES / SPA / BARNI Racing Team / Ducati Panigale R / 1´30.486 +0.297 (FP1)
16 #6 Stefan BRADL / GER / Red Bull Honda World Superbike Team / 1´31.707 +1.518 (FP1)