Off. Jerez Test: AUFTAKT DER VORSAISON

Mitte dieser Woche hatte Stefan Bradl die erste Gelegenheit die brandneue Honda CBR1000RR Fireblade SP2 ausgiebig zu testen.

Abgesehen von kühlen Temperaturen bis zum späten Vormittag waren die Voraussetzungen mit herrlichem Wetter am Dienstag und Mittwoch in südspanischen Jerez de la Frontera gut. Doch Bradl und sein Team wurden von einigen erwarteter Kinderkrankheiten der neuen Rennmaschine geplagt. Der 27-jährige Neueinsteiger in der Superbike Weltmeisterschaft arbeitete mit seiner Crew trotzdem hart über die Dauer der zwei Tage, um sich zunächst einen ersten Eindruck zu verschaffen, bevor man erste Abstimmungsänderungen durchführte.

Bereits an diesem Wochenende steht für Bradl und sein Team der nächste Einsatz auf dem Programm. Für einen zweitägigen Test am Samstag und Sonntag geht es nach Portimao an die Algarveküste Portugals.

#6 Stefan BRADL (Honda World Superbike Team, Honda CBR1000RR SP2) – 1´40.854 (99 Runden insgesamt):

“Im Prinzip war es vorherzusehen, dass der erste Test mit unserem neuen Motorrad nicht einfach verlaufen wird. Trotzdem waren es insgesamt betrachtet zwei enorm wertvolle Tage für uns, da wir in gewissen Bereichen auch vorwärtsgekommen sind. Natürlich sind mehrere kleinere Probleme aufgetreten, doch in erster Linie fehlt uns Grip im Kurvenausgang. In etwa nach drei, vier Runden, sobald der Reifen beginnt abzubauen und durchzudrehen, können wir die Konstanz nicht mehr halten. Im Vergleich zum Jerez-Test im vergangenen November, damals fuhr ich noch mit der Vorgänger Fireblade und ausserdem waren die Bedingungen bei weitem schlechter, trotzdem war beim Aufrichten des Motorrades ein deutlicher Unterschied vorhanden. Das vermisste ich dieses Mal mit der neuen Maschine am Meisten. Über eine Runde können wir den Grip, den der Reifen hergibt, optimal nutzen. Das zeigt sich auch eindeutig in meiner schnellsten Rundenzeit, die ich mit einem Qualifier fuhr. In dieser Runde war ich 0,8 Sekunden schneller als mit Rennreifen. Darauf bin ich zwar nicht unbedingt stolz, trotzdem war es ein cooles Gefühl. Es war übrigens zum ersten Mal in meiner Karriere, dass ich einen Qualifier-Reifen verwendete. Mit so einem weichen Reifen zu fahren, das taugt mir richtig und von dem her freue ich mich schon auf die Superpole-Sessions. Im Endeffekt brauchen wir aber nicht grossartig über diese eine Runde zu reden, sondern fakt ist, dass uns mit Rennreifen definitiv Grip fehlt. Dieses Thema ist auf beiden Seiten der Box allgegenwärtig. Mein Teamkollege Nicky (Hayden) klagt über die gleichen Probleme. Ich hoffe, dass wir die Sache in den Griff bekommen und, dass wir bald schneller und konstanter werden. Trotz einiger erwarteter Kinderkrankheiten war es aber nicht so schlecht. Das schöne Wetter ermöglichte ein sinnvolles Arbeiten und viele Runden, sowie es ungemein wichtig war, einen ersten Eindruck vom neuen Motorrad zu bekommen, sowie auch das Paket zu verstehen. Bereits an diesem Wochenende geht es in Portimao mit einem weiteren zweitägigen Test weiter. Hoffentlich spielt auch dort das Wetter mit, sodass wir unsere Arbeit fortsetzen können. Auf jeden Fall freue ich mich aber schon auf dieser anspruchsvollen Strecke zu fahren.”

Zeitenliste Jerez-Test:
1 Jonathan REA / GBR / Kawasaki Racing Team / Kawasaki ZX-10RR / 1´39.809
2 Lorenzo SAVADORI / ITA / MILWAUKEE Aprilia / Aprilia RSV RF4 / 1´39.910 +0.111
3 Tom SYKES / GBR / Kawasaki Racing Team / Kawasaki ZX-10RR / 1´40.219 +0.410
9 Stefan BRADL / GER / Honda World Superbike Team / Honda CBR1000RR SP2 / 1´40.854 +1.045