TESTSAISON MIT 2015er APRILIA RS-GP BEGONNEN
Stefan Bradl erlebte zu Beginn der vergangenen Woche einen schwierigen Auftakt in die Testsaison vor dem eigentlichen WM-Start Ende März.
Bradl musste das erste Kräftemessen in diesem Jahr mit stumpfen Waffen in Angriff nehmen, da der 2016er Prototyp der Aprilia RS-GP für den dreitägigen Testauftakt auf dem Sepang International Circuit in Malaysia noch nicht einsatzbereit war. Nichtsdestotrotz liess sich der ehrgeizige Bayer nicht davon abhalten, gemeinsam mit seiner Crew die vorgegebene Aufgabenliste gewissenhaft abzuarbeiten. Vorrangig widmete man sich der neuen Elektronik, die in dieser Form und Ausstattung ab dieser Saison allen Teams und Fahrern zur Verfügung steht. Am Ende war es allemal ein wichtiger Test für Bradl und seinen Technikern des italienischen Rennstalls Aprilia Racing Team Gresini, da enorm wertvolle Erkenntnisse und Daten für das die neue Rennmaschine gesammelt werden konnten.
Bei heissen und alles abverlangenden Bedingungen über die Dauer der dreitägigen Testfahrten in Malaysia spulte Bradl insgesamt 138 Runden ab. Seine schnellste Rundenzeit fuhr er am Dienstag kurz nach Beginn der zweiten Session.
#6 Stefan BRADL (Aprilia Racing Team Gresini, Aprilia) – 2´02.372 (138 Runden insgesamt):
“Die dreitägigen Testfahrten in Sepang waren allemal ein schwieriger Start in die Testsaison. Nicht nur weil mir knapp zwei Wochen vor der Abreise mitgeteilt wurde, dass für diesen Test das neue Motorrad noch nicht einsatzbereit sei und wir deshalb gezwungen waren, mit dem Vorjahresmotorrad unsere Arbeit zu verrichten. Deshalb wurde auch kurzfristig unser Testprogramm abgeändert, nämlich, dass wir nicht nach Australien gehen, sondern Mitte dieses Monats in Katar einen dreitägigen privaten Test einlegen werden. Dort werden wir aber die neue MotoGP-Maschine zur Verfügung haben. Aber zurück zum Eigentlichen. Der Sepang-Test hat am Montag mit erheblichen Schwierigkeiten begonnen. Die neue Elektronik kannten wir bereits von den Tests im vergangenen November in Valencia und Jerez. Doch am ersten Tag wollte die Abstimmung überhaupt nicht gelingen. Wegen einer bei weitem zu aggressiven Leistungsentfaltung des Motors war das Motorrad praktisch unfahrbar. Zumindest haben wir dieses Problem an den folgenden Tagen in den Griff bekommen, doch dafür sind wiederum andere Baustellen aufgetreten. Der Dienstag war im Prinzip unsere beste Session, auch wenn ich alles andere als zufrieden war. Es sind uns hinsichtlich der Elektronikabstimmung Fortschritte gelungen sowie auch die Rundenzeiten allmählich ansprechend wurden. Auch am dritten und letzten Tag haben wir uns fast ausschliesslich mit der Elektronik beschäftigt. Während wir es zum Beispiel geschafft haben im Kurvenausgang die Traktionskontrolle feinfühliger zum Arbeiten zu bringen, sind gleichzeitig massive Probleme mit der Motorbremse aufgetreten. Insgesamt betrachtet waren es mühsame und aufreibende Testtage in Sepang. Auf der anderen Seite haben wir sehr wichtige und wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die wir nun hoffentlich wirkungsvoll in das neue Motorrad einbringen können. Es waren zwar in dieser Woche schon vereinzelt Komponenten der 2016er Maschine im Einsatz, aber diese haben eben nicht mit der alten Maschine harmoniert und es war auch nicht die Zeit vorhanden, um eine Feinabstimmung vorzunehmen. Selbst wenn wir den Rundenzeiten absolut keine Beachtung schenkten, war dieser Test enorm wichtig für mich, um auf der Rennmaschine wieder in Schwung zu kommen. Jetzt bin ich aber schon sehr gespannt auf unseren neuen Prototyp, den wir erstmals in zwei Wochen in Katar ausprobieren werden.“
Kombinierte Zeitenliste Sepang Test:
1 Jorge LORENZO / SPA / Movistar Yamaha MotoGP / Yamaha / 1´59.580 (Session 3)
2 Danilo PETRUCCI / ITA / Octo Pramac Yaknich / Ducati / 2´00.095 +0.515 (Session 2)
3 Hector BARBERA / SPA / Avintia Racing / Ducati / 2´00.387 +0.807 (Session 2)
18 Stefan BRADL / GER / Aprilia Racing Team Gresini / Aprilia / 2´02.372 +2.792 (Session 2)